Täglich bekomme ich Nachrichten wo ihr Folgendes von mir wissen wollt:
-) Wie bekomme ich den ultimativen Orgasmus?
-) Wie kann ich noch intensivere Orgasmen erleben?
-) Kannst du mir Techniken empfehlen?
Aber auch diese Frage, die mir bisher aber ausschließlich von Frauen gestellt wurde:
-) Ich hatte noch nie einen Orgasmus, was mache ich falsch? Wie kann ich ihn erreichen?
Alle Fragen zeigen mir folgendes: Sex und Orgasmus gehören für euch zusammen. Der Orgasmus ist wichtig, ein Kriterium für guten Sex und die Performance im Bett.
Dabei sind das eigentlich natürliche Feinde: Der Orgasmus und der Leistungsdruck.
Viele Wege führen nach Rom
Frauen haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber Männern: Unser Orgasmus dauert im Durchschnitt fast dreimal so lange und wir können öfter hintereinander kommen.
Dazu kommen die vielen, verschiedenen Techniken die uns in Ekstase versetzen können:
Streicheln, reiben, eindringen, die Brustwarzen, Geschichten, Bilder, Töne, klitoral, vaginal, anal,…
Aber welche ist die Beste? Welche Kombination braucht es? Wie schnell, fest, zart? Diese Entdeckungsreise ist eine echte Herausforderung.
Orgasmus VS OrgasMUSS
Druck ist der beste Weg um den Orgasmus zu verhindern. Viele Frauen kommen bis zu einem bestimmten Punkt der Erregung, aber nicht über diesen hinaus.
Ein Beispiel: Er ist schon länger dabei euch mit der Zunge zu verwöhnen und durch euren Kopf zuckt der Gedanke:
„Jetzt sollte ich aber langsam kommen“, „Der Arme muss schon ganz fertig sein“, „Was wenn ich nicht kommen kann?“.
Alles berechtigte Überlegungen aber diese Gedanken zeigen auch: Ihr seid nicht bei der Sache.
Der Orgasmus ist bloß das Ende der Fahnenstange. Eigentlich ist der Weg dorthin entscheidend. Oft beschreiben Frauen das Gefühl bis zum Orgasmus wie einen Fluss der immer schneller fließt oder wie einen Stand an den die Wellen stetig höher spülen.
Im Idealfall spülen Erregung und Genuss relativ gleichzeitig an den Strand.
Es passiert aber oft, dass es sich hier um „Entweder-Oder“ handelt. Wenn wir uns zum Orgasmus „pushen“ dann erleben wir ihn zwar, sind aber dermaßen angespannt, dass wir ihn gar nicht so richtig auskosten können. Oder wir genießen die Nähe zum Partner unheimlich, aber so richtig erregt sind wir dabei nicht und somit kommen wir auch nicht zum Höhepunkt.
Eine Möglichkeit ist, beim Sex oder der Selbstliebe die eigene Erregungskurve bewusst wahrzunehmen. Auch wenn dieser Text bisher Frauen stärker in den Fokus gestellt hat, so gelten diese Überlegungen auch vice versa für den Mann.
Unterm Strich gilt für Mann und Frau: Den Orgasmus kann man üben!
Übung macht den Meister
Der Beckenboden ist ein Muskel und je trainierter unsere Muskeln sind, umso leichter fallen uns bestimmte Aktivitäten. So verhält es sich auch mit dem Orgasmus. Ein trainierter Beckenboden kann die Lust regelrecht aufschaukeln und macht euch zudem enger für euren Partner.
Beckenboden Übungen kann man überall machen: Auf der Couch, beim Warten auf den Bus, am Schreibtischsessel. Zieht euren Unterleib immer wieder für ein paar Sekunden so zusammen, als würdet ihr euren Harndrang unterdrücken. Dann kurz entspannen und dann wieder anspannen usw.
Macht die Übung nicht immer im selben Rhythmus sondern variiert die Abstände und die Phasen der Anspannung.
Wer beim Training lieber mit Geräten arbeitet als mit dem eigenen Körpergewicht, der kann beim Beckenbodentraining zu Liebeskugeln greifen.
Im Inneren der Liebeskugel befindet sich ein Vibroball der durch Schwingungen eure Muskeln zum Kontrahieren bringt. Zudem befindet sich euer Unterleib in stetiger Anspannung um die Liebeskugeln nicht verlieren.
Tragt die Liebeskugeln für 20 Minuten beim Einkaufen oder Wohnung putzen. Aber bloß nicht zu lang, da auch der Beckenboden einen Muskelkater bekommen kann. Der fühlt sich dann an wie der Periodenschmerz.
Eine weitere Methode ist die Beckenschaukel. Diese könnt ihr vor dem Sex ausprobieren. Das mehrmalige kippen des Beckens wärmt sowohl eure Beckenbodenmuskulatur auf, lässt aber auch eure Erregungskurve nach oben schnellen.
Für die Beckenschaukel legt ihr euch im Bett auf den Rücken, winkelt die Knie ab und lasst euren unteren Rücken immer wieder leicht ins Hohlkreuz kippen. Bei dieser Kippbewegung zieht ihr auch die Beckenbodenmuskulatur zusammen. Wenn ihr den Rücken wieder abflacht, lasst auch den Beckenboden wieder locker.
Abschließend möchte ich sagen, dass es den „perfekten“ Orgasmus nicht gibt. Jeder erlebt seinen Höhepunkt anders, da gibt es kein Universalrezept und das ist gut so.
Wichtig ist: reden, reden, reden. Findet heraus was sich für euch gut anfühlt und schämt euch nicht wenn es anders aussieht, länger dauert oder eine andere Technik erfordert als in Pornos.